Was ist Polyester?

Es ist ein Ester der Kohlensäure. Die Vorsilbe „Poly“ weist darauf hin, dass dieser Ester aus verschiedenen Monomeren zusammengesetzt ist. Diese Monomere sind entscheidend dafür, welche Eigenschaften der Polyester aufzuweisen hat und wie er dann entsprechend eingesetzt werden kann. Die Herstellung erfolgt durch Polykondensation aus Hydroxycarbonsäuren (Bestandteile: Wasserstoff, Sauerstoff, Kohle) oder aus Dicarbonsäuren (Säuren mit zweiwertigen Kohlenstoffen) und Dialkoholen. So ergeben sich zwei unterschiedliche Typen: Typ I aus den Hydroxycarbonsäuren und den Typ II aus den Dicarbonsäuren und Dialkoholen. Der wichtigste und mengenmäßig bedeutsamste Polyester ist das Polyethylenenterphthalat von jedem von uns unter seiner Kurzbezeichnung als PET bekannt ist. Er begegnet uns alltäglich in Form von Getränkeflaschen. Aber aus diesem PET werden auch Chemiefasern hergestellt und als Textilfaser eingesetzt.


Welche Vorteile bietet PET als Textilfaser?

PET hat als Textilfaser einige sehr nützliche Eigenschaften. PET dehnt sich nur wenig und ist deshalb sehr formbeständig und knittert wenig. Die Reißfestigkeit der Textilfaser aus PET ist sehr hoch. Die besondere Eignung der PET-Faser für Sportbekleidung ergibt sich daraus, dass diese Faser sehr wenig Wasser aufnimmt. Denn die Sportbekleidung soll ja am Körper schnell trocknen. Wäre dies nicht der Fall könnte es zum Auskühlen des Körpers kommen mit den entsprechenden Problemen für die Muskulatur.


Geschichte des Polyesters

Polyester kommen auch in der Natur vor und sind seit etwa 1830 bekannt. Heute versteht man darunter überwiegend die große Familie von Kunststoffen, die uns alltäglich in irgendeiner Form begegnen. Glycerinphthalat wurde im Ersten Weltkrieg als Imprägnierungsmittel verwendet. Es war der erste synthetisch hergestellte Polyester.


Wo verwendet man Polyester-Fasern?

Polyester-Fasern finden sich in Fasern für Textilien und Vliesstoffen. Da Polyester synthetisch hergestellt wird, kann der Produktionsprozess auch so gesteuert werden, dass damit Mikrofasern mit den bekannt günstigen Eigenschaften produziert werden können. Da man die Bekleidung in unterschiedlichen Farben herstellen will, benötigt man auch farbige oder eingefärbte Fasern. Polyester-Fasern sind überwiegend unpolar. Deswegen kann man zu ihrer Färbung problemlos Dispersionsfarbstoffe einsetzen. Dabei stellt man eine Suspension her, also ein Gemisch aus einer Flüssigkeit, in der Feststoffe sehr fein verteilt sind. In der Flüssigkeit werden mit den entsprechenden Geräten die Feststoffe auf geschlämmt und in der Schwebe gehalten. Taucht man nun die Polyester-Faser in diese Suspension ein bleiben die Feststoffe an der Polyester-Faser hängen. Nach dem Trocknen erscheint die Faser als gefärbt. Es ist nachvollziehbar, dass die Farbechtheit, die durch einen solchen Prozess bewirkt wird, nicht besonders dauerhaft ist. Die Farbechtheit kann aber mit Hochdrucktemperaturverfahren mit mindestens einer Temperatur von 130° Celsius und höher verbessert werden.